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Wie aus dem Bilderbuch: Auftakt der Märchenwoche in Bad Sooden-Allendorf
Dienstag, den 22. April 2014 um 00:00 Uhr

 

Wie aus dem Bilderbuch: Auftakt der Märchenwoche in Bad Sooden-Allendorf


Bad Sooden-Allendorf. Das war ein Auftakt nach Maß. Wie aus dem Bilderbuch präsentierte sich Bad Sooden-Allendorf, als am Ostersonntag im malerischen Kurpark die 20. Märchenwoche eröffnet wurde.

 hna-2014-04-21

© Cortis/HNA

Laubbäume in allen Grün-Schattierungen, Frühlingsblumen in ihrer ganzen Farbenpracht und eine Sonne, die mit den Tausenden von Besuchern um die Wette lachte waren die steten Begleiter.

Schon am frühen Nachmittag gab es im Zentrum von Bad Sooden kaum noch ein Durchkommen: Die Parkplätze waren ausgebucht. In den voll besetzten Straßencafés schleckten die Gäste bei frühsommerlichen Temperaturen ein Eis, ließen sich mit Kaffee und Kuchen verwöhnen, delektierten sich an einem Gläschen Wein oder einem frisch gezapften Bier. Für musikalische Unterhaltung sorgte gleichzeitig die Drum & Brass Band aus Kassel, die Petra Jathe als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft (AG) Märchenhaftes Bad Sooden-Allendorf vom Fleck weg engagiert hatte, nachdem sie das flotte Ensemble jüngst auf dem Hessentag in Kassel erstmals erlebt hatte.

Während auf dem sattgrünen und blumenumsäumten Rasen des Kurparks Jung und Alt den spannenden Geschichten des Märchenerzählers Joachim Varoß lauschten, formierte sich nur einen Steinwurf weiter der kleine Eröffnungsfestzug, der Frau Holle (Petra Jathe), Goldmarie (Anna-Maria Wayand) und Pechmarie (Charlotte Vaupel) zum Söder Tor geleitete. Zum ersten Mal nach einem schneearmen Winter schüttelte Frau Holle dort ihre Betten aus, ließ aus dem Turmfenster weiße Federn durch die lauen Lüfte tanzen, um händevoll Bonbons hinterherzuwerfen, nach denen die Kinder hastig grapschten - eine Prozedur, die sich bis zum Ende der Märchenwoche jeden Tag um 15 Uhr wiederholt.

Beim Festzug dabei waren neben den aktuellen Holle-Frauen Petra Jathe, Ursel Friedl und Ida Schröder auch die ehemaligen aus den beiden letzten Jahrzehnten, Bärbel Dach, Hannelore Grunewald und Brigitte Jacobi, außerdem fast alle, heute junge Frauen, die einst Gold- und Pechmarie verkörpert hatten. Eigens aus Berlin angereist war Renate Seyboldt, Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft und in den Anfängen 2. Vorsitzende der AG, die später Verein wurde. Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke als Schirmherr der 20. Märchenwoche und Bürgermeister Frank Hix lobten in höchsten Tönen das Engagement dieses kleinen Vereins, der seine Kraft auch aus der Identifikation mit seiner Heimatstadt ziehe und die Märchen als Kulturgut immer neu belebe.

Trotz großer Schwierigkeiten und des alleinigen finanziellen Risikos gelinge es der Arbeitsgemeinschaft immer wieder, ein tolles Programm auf die Beine zu stellen, dankte Vorsitzende Petra Jathe ihren überwiegend weiblichen Mitstreitern und fügte mit tränenerstickter Stimme hinzu: „Ich bin stolz auf euch.“

 

Von Chris Cortis


 Artikel publiziert am: 21.04.2014 - 13.44 Uhr
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